——Mittwoch, 16.01.2013———-
ab 17:00 Uhr—————–Raum 1104
Loops und Layer – Montageformen der Visual Music
Das, was historisch unter den Begriff „Visual Music“ gefasst oder mit ihm verbunden worden ist, zeichnet sich durch eine große Vielschichtigkeit aus. Diese lässt sich bereits an den historischen Ausformungen ablesen. Sie reichen von Live-Aufführungen mit dem Farbklavier über Expanded-Cinema-Performances bis hin zu Animationsfilmen. Diese Vielschichtigkeit hat sich noch vergrößert durch die Erweiterung der medialen Möglichkeiten, durch die wachsende Breite an digitalen Formaten und Vorgehensweisen wie etwa Real-Time-Bildbearbeitung. Visual Music kann nichtsdestoweniger dienlich sein als Bezeichnung für audiovisuelle Produktionen, welche die Grundidee einer gleichberechtigten oder gleichgewichteten Zusammenarbeit visueller und akustischer Elemente verfolgen, mit dem Ziel, so einen ästhetischen Mehrwert zu schaffen. Dabei ist Visual Music als Gattung ist recht offen, etwa hin zur Videokunst, zum Musikvideo, zum Tanzfilm, zur Animation oder zu Games.
Nimmt Visual Music die Form von filmischem Bewegtbild an, so kommen zunächst für den experimentellen Film typische Montagetechniken wie Bildüberlagerungen oder Loops zur Anwendung. Der Vortrag möchte zeigen, wie diese Techniken im Kontext von VJing und digitaler Real-Time-Bildbearbeitung und Real-Time-Postproduktion eine neue Qualität und einen Popularisierungsschub bekommen. Dabei soll die Argumentation anhand zahlreicher historischer Beispiele bis hin zu Beispielen von Produktionen aus der jüngeren Zeit etwa von Philipp Geist, Mikomikona oder Transforma verfolgt werden.
Dr. Cornelia Lund ist Kunst- und Medienwissenschaftlerin und Kuratorin. Seit 2004 leitet sie zusammen mit Holger Lund die Medienkunstplattform fluctuating images e.V., seit 2009 Mitglied bei General Public (Berlin). Im WS 2011/2012 war sie Vertretungsprofessorin für „Kunst.Ästhetik.Medien“ an der FH Düsseldorf, derzeit ist sie Mitarbeiterin im DFG Projekt zur „Geschichte des dokumentarischen Films in Deutschland 1945–2005“ an der Universität Hamburg und Dozentin im Master Intermedia an der FH Vorarlberg. Kuratorin zahlreicher Screenings und Ausstellungen (z.B. Internationales Trickfilmfestival Stuttgart, Cimatics Brüssel, Mapping Festival Genf, Akademie der Künste Berlin, Index Festival, New York). Publikationen u.a. zu audiovisuellen Kunstformen, zum experimentellen Film, sowie zum Verhältnis von Film und Tanz. Sie ist Ko-Herausgeberin von „Audio.Visual – On Visual Music and Related Media“ (2009).