Zu Gast am 25.06.14: Gesa Marten

MONTAGEFORUM

am Mittwoch, 25.06.14

17:00 Uhr

Raum 1104 HFF

Film und Werkstattgespräch

 

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 TRAILER

Dokumentarfilm, D 2013, 80 min.

Buch & Regie: Jürgen Brügger, Jörg Haaßengier, Kamera: Sven O. Hill, Montage: Gesa Marten, BFS, Musik: Pit Przygodda, Produzent: Thomas Tielsch, Sounddesign: Nani Schumann, Mischung: Hendrik Knoch, Redaktion: Doris Hepp (ZDF arte), Produktion Filmtank, in Koproduktion mit dem ZDF, in Zusammenarbeit mit arte, gefördert durch Filmförderung Hamburg/Schleswig-Holstein, Film- und Medienstiftung NRW, den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Deutscher Filmförderfonds

 

VOM ORDNEN DER DINGE beschäftigt sich mit der Suche nach Ordnung. Dabei steht Ordnung nicht nur für ein aufgeräumtes Zimmer, sondern es entfaltet sich im Verlauf des Films ein ganzer Kosmos rund um das Ordnen, Sortieren, Kategoriesieren und Systematisieren.

Unsere Protagonisten versuchen auf ganz unterschiedliche Weise, Ordnung in die Welt zu bringen: in Vorgärten und Wohnzimmern, in Archiven und Bundes-ämtern, in Rechenzentren und Unternehmenszentralen. Bei ihren überwiegend wunderlich anmutenden Versuchen, das Ganze bis ins letzte Detail zu sortieren und zu ordnen, wird nicht nur der Wahnsinn der jeweiligen Unternehmung spürbar, sondern wir entdecken dabei mitunter auch eine ganz eigene Schönheit, die etwa in der staatlichen Mikrobensammlung oder einer Statistik von weggeworfenen Getränkedosen stecken kann. Zuweilen vergisst man beim Ordnen Zeit und Raum; man taucht ab in die Wunderkammern einer Wirklichkeit, die vollkommener, harmonischer und perfekter erscheint als die Welt außerhalb.

Problematisch wird es allerdings, wenn sich diese Eigendynamik des Ordnens in den monströsen Groß- und Langzeitprojekten von Staat und Wirtschaft wiederfindet. Die Selbstvergessenheit, die im Hobbykeller harmlos ist, kann sich als verhängnisvoll erweisen, wenn es um gesellschaftlich relevante Fragen geht. Auf diesem schmalen Grat, zwischen dem fast poetisch anmutenden sich Verlieren in einer leidenschaftlichen Akribie und den absurd-kafkaesken Zügen bürokratischer Planungsphantasien, auf diesem schmalen Grat bewegt sich der Film.

 

Zu Gast:

GESA MARTEN, Studium der Theater-, Film und Fernsehwissenschaft, Germanistik, Philosophie und Videokunst in München und Köln.

Seit 1991 ist sie freiberuflich als Editorin und Dramaturgin tätig. Ihre Montagearbeit wurde mehrfach nominiert (Deutscher Fernsehpreis, Deutscher Kamerapreis) und in 2005 für Was lebst du? und in 2009 für pereSTROIKA – umBAU einer Wohnung mit dem „Filmplus Bild-Kunst Schnittpreis Dokumentarfilm“ ausgezeichnet. Seit 1996 unterrichtet sie an verschiedenen Hochschulen im In- und Ausland und vertritt z.Zt. die Professur “Künstlerische Montage/Dokumentar- und Spielfilm” hier an der HFF. Sie ist Mitglied der Deutschen und der Europäischen Filmakademie.

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