Archiv der Kategorie: 2016

MONTAGE FORUM 07.12.2016

zu Gast // Sigrid Reede

„The Mystery of the Kaleva“

07.12.2016 / 17 Uhr / Kino 1101

Der von Sigrid Reede montierte Dokumentarfilm „The Mystery of Kaleva“ist ein Langzeitprojekt (2000-2010) und wurde 2012 fertiggestellt. Im Film geht es um ein finnisches Flugzeug, das kurz vor dem zweiten Weltkrieg abgeschlossen wurde. Der Film hat vier verschiebe Ebenen: Einführung- was ist historisch passiert / fünf Thesen warum das Flugzeug abgeschlossen wurde / Interviews mit den Verwandten der 9 Verunglückten / vier Schiffs-Expeditionen, die das Schiff am Meeresboden suchen / mehrere Interviews mit Historikern, Politikern u.a. Das Filmteam reist in mehrere Länder wie Finnland, USA und Schweden. Der Film enthält außerdem Archivmaterial und hat fünf verschiedene Sprachen.

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Sigrid Reede ist eine junge Filmemacherin aus Estland. Nachdem sie im Jahre 2014 ihr Studium in Film und Audiovisuellem Media Design in Tallinn, Estland beendet hat zog sie nach Deutschland. Seitdem hat sie als Cutterin für verschiedene Produktionsfirmen gearbeitet unter anderem für „Kinomaton Berlin„ und eine Weiterbildung im Bereich Cutter für TV und Film im Filmhaus Babelsberg gemacht. Seit 2016 ist sie Masterstudentin im Studiengang Montage an der Hff.

wir zeigen “ The Mystery of the Kaleva“ 52 min

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MONTAGE FORUM

zu Gast // Henning Frederik Malz

Arbeiten mit Found Footage- Ekstasen der Multiplikation

23.11.2016 / 17 Uhr/ im Kino 1101

Henning Frederik Malz ist sezierender Beobachter seines eigenen Mediums und durchforstet Spielfilme, Imagefilme oder auch Musikvideos nach prägnanten Motiven, die als Filtrat des jeweiligen Bildvokabulars sich derer Versprechen bedienen und reflektieren. Präzise akkumuliert er im Schnitt die Bilder zu einem dichten Sog, der die Mechanismen narrativer Strukturen übersteigert und in analytischer Distanz kommentiert. Die Quelle seines Materials findet Henning Frederik Malz in den Medien- und abspieltechnischen Umwälzungen der 80er, 90er und 00er Jahre – von VHS, DVD bis Youtube. Malz experimentelle Filme sind eine Komprimierung ausgewählter Bilder von nahezu ikonischer Qualität, die weniger auf repräsentativen Anspruch zielen, als dass sie auf die Rhetorik des ursprünglichen Materials verweisen.

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Henning Frederik Malz studierte an der Kunsthochschule für Medien in Köln bei Matthias Müller und Phil Collins sowie an der Kunstakademie Düsseldorf bei Marcel Odenbach .

Seit 2010 realisiert er Experimentalfilme, Musikvideos und Installationen, die bei internationalen Festivals, Ausstellungen und Screenings gezeigt wurden u.a. Images Festival Toronto, EMAF Osnabrück, Kassel Dokfest. MMK Frankfurt, Pact Zollverein Essen, Other Cinema San Francisco.

Wir werden zwei Experimentalfilme und ein Musikvideo sehen:

REST IN ME    2014 /6:19 min

JOHNS DESIRE   2011 /4:35 min

DER SPRINGER  ( CAMP INC. )  2015 /3:50min

Im Anschluss an das Screening wollen wir mit Henning Frederik Malz  über seine Interessen und Methoden bei der Montage mit Found Footage sprechen.

(Moderation: Linda Franke)

Montageforum

Montageforum 09.11.2016

17:00 Uhr, Raum:1101

zu Gast// Linda Franke

seit 17.10.2016 akademische Mitarbeiterin im Studiengang Montage.

Linda Franke studierte Bildenden Kunst an der Udk Berlin und machte später ein Postgraduales Studium an der Kunsthochschule für Medien Köln. Sie nahm an zahlreichen internationalen Residenzprogrammen Teil wie zB. bei Impakt in Utrecht, beim Creative Lab in Glasgow und beim Institute Sacatar in Brasilien teil.

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Seit 2007 realisiert sie Rauminstallationen, Live Performances und Videos. Ihre Arbeiten wurden unter anderem in der MaRS Galerie in Los Angeles gezeigt, im Schaulager Barbara Thumm und der Galerie Eva Bracke in Berlin; im W136 in Amsterdam, der Simultanhalle Köln; dem File Festival in Sao Paulo; dem Galapagos Art Space in New York; dem Goethe Institut Montreal; dem International Filmfestival  Moskau und dem Museo de Arte Contemporaneo de Monterrey, Mexico.

Linda Franke ist eine interdisziplinäre Künsterin, die sich mit der Dekonstruktion von Wirklichkeitserfahrung beschäftigt.
Dialoge, Geräusche, Körper, Objekte und Räume werden aus ihrem Kontext isoliert und in Versuchanordnung neu zusammengesetzt und getestet. Durch diese Inszenierungen entfalten profane Situationen ihr dramatisches Potential.
Die temporären Kulissen für ihre Performances und Filme setzen sich dabei aus gefundenen Einrichtungsgegenständen, aufwendig produzierten Requisiten, 3D Animationen und Soundtracks zusammen, welche sie alle selbst herstellt und arrangiert.

Diesen Abend wollen wir nutzen um im Linda Franke ins Gespräch über ihre  Arbeit und ihre Sicht auf die Rolle der Montage darin zu kommen.

Wir werden uns drei Arbeiten anschauen:

Can´t Stop (14 min/2012)

Inland Freaks (14 min/2015)

deutsche Körper (33 min/2016)

Entspannende Filme

MONTAGEFORUM

Mittwoch 29.06.16

17:00 Uhr Raum 5401

Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF

 

Zu Gast//

Diana Zolotarova und Clara Grözinger

 

Aus der Reihe „Entspannende Filme“

ABSTRAKTION vs. MINIATUR

 

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Ihr wisst, die besten Ideen kommen aufm Klo. Für manche ist das der einzige Ort, um entspannen zu können. Wir erforschen, wie wir die ganze Welt zur Toilette machen.

Das Lieblingsprojekt gibt es meistens schon sehr lange. Es wird vergessen,

aber meldet sich immer mal wieder, und will angegangen werden. Was aber sind das für Blockaden,

die uns an der persönlichen Weiterentwicklung hindern? Hier geht es um den nächsten Schritt. Wie kommen wir weiter mit der persönlichen Idee? Es geht um alles was brennt, oder brennen will.

Als Kollektiv haben wir eine Methode entwickelt: DIE MINIATUR – Ein Weg unmittelbarer Umsetzung unserer Ideen. Kleine Schritte für die Menschheit. Dabei wird am Körper und dem Kopfkino zugleich gearbeitet. Ein großes, vielleicht unüberschaubares Projekt wird heruntergebrochen auf die wichtigsten Faktoren und Parameter. Wir haben einen Dummy. Ein erster Schritt ist getan, ein erstes Ergebnis, über das man sich nun konkret austauschen kann.

Eine intuitive und anstrengungslose Herangehensweise steht im Vordergrund. Es entstehen Teams, Rollen als Filmemacher werden ausgetauscht, es wird beobachtet, gehört, und laut über die Fragmente im Kopf gesprochen.

Wir setzen die Gedanken gemeinsam zusammen, und werfen sie um. Wir gehen spazieren.

Im Montageforum wollen wir Euch einen kleinen Einblick in dieses strategische Konzept MINIATUR gewähren, und erste Beispiele eines 4- tägigen Workshops an der Filmuni präsentieren. Wir schenken euch in diesem Montageforum die Miniatur des Konzeptes MINIATUR. Und das Beste: Wir haben Kaffee, Kuchen und Frischluft.

Biografie:

Diana Zolotarova und Clara Grözinger leben in Berlin und haben beide Erfahrungen als Film-Editorinnen, Regiseurinnen und in der darstellenden Kunst (Performance, Tanz, Schauspiel). Diana ist Meisterschülerin bei Prof. Marlis Roth, und hat zusammen mit Clara Grözinger ihr Diplomstudium 2014 an der Filmuniversität im Studiengang Montage abgeschlossen. Schon früh im Studium haben sie begonnen gemeinsam künstlerische Projekte zu realisieren, sich zu unterstützen und zu ergänzen (kreatives Chaos vs. Struktur).

Thematisch verbindet sie beim Filmemachen ein sehr persönlicher und offener Ansatz. Genauso wie ein Interesse und eine besondere Aufmerksamkeit für den kreativen Prozess selbst. Hierbei sind sie beeinflusst von der Improvisation, den vedischen Schriften und von Meditation.

2015 gründeten sie zusammen mit Wiebke Stehmeier ein Kollektiv. Sie entwickelten ein Format, um ihre Erfahrungen in einem Workshop mit anderen Künstlern und Filmschaffenden teilen zu können.

 

Hochschulöffentliche Veranstaltung – alle Studierenden/ Lehrenden/ Mitarbeiter*innen sind willkommen!

MONTAGEFORUM/GEGENWARTSKINO

Mittwoch 04.05.16

17:00 Uhr Kino 1101

Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF

Zu Gast //

Jonas Rothlaender und Dietmar Kraus 

Familie Haben

Regie/ Jonas Rothlaender • Montage/ Dietmar Kraus

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Ist unser Schicksal durch unsere Familie vorbestimmt? Vererben sich die immer gleichen  familiären Konflikte von Generation zu Generation weiter? Was muss passieren um diesen Teufelskreis durchbrechen zu können? Angetrieben von dem Vermächtnis seiner verstorbenen Großmutter Anne begibt sich der Filmemacher Jonas Rothlaender auf die Reise, den Zerwürfnissen seiner eigenen Familie nachzuspüren. Nach jahrzehntelangem Schweigen trifft er in Zürich seinen Großvater Günther, der im Laufe seines Lebens mehrere Millionen in riskanten Börsenspekulationen veruntreut hat, darunter auch das gesamte Vermögen seiner damaligen Ehefrau Anne. Günther lebt 90-jährig, schwerkrank und völlig verarmt in einem Altersheim und ist besessen von dem Gedanken, seine „Schuld“ zu begleichen bevor er stirbt. Er hat ein letztes großes Geschäft vor Augen.

Doch als Bettina, Jonas Mutter und Günthers Tochter, in Zürich erscheint

– in der Hoffnung sich endlich mit ihrem Vater zu versöhnen – ist Günthers Blick für das Wesentliche verstellt. Der Filmemacher begibt sich auf die Suche nach den Wurzeln dieser

scheinbar unheilbaren Zerwürfnisse und muss sich dabei immer schonungsloser mit den Konflikten der eigenen Familie auseinanderzusetzen. Seine Suche führt ihn von der Geschichte seiner Großeltern, über seine Mutter, bis hin zu seinem eigenen Leben.

www.familiehaben.de

Jonas Rothlaender

Geboren 1982 in Lübeck. Während der Schulzeit schrieb er Kurzgeschichten, die in verschiedenen Anthologien veröffentlicht wurden. Nach seinem Abitur im Jahr 2003 drehte er eigene Kurzfilme und arbeitete als Regieassistent bei Filmproduktionen. Von 2007 bis 2015 studierte er Regie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb). In dieser

Zeit entstanden verschiedene Kurzfilme. Sein Kurzfilm DAS HEMD wurde für die Next Generation/ Short-Tiger Kurzfilmrolle nominiert und wurde seit den Filmfestspielen in Cannes 2011 bei verschiedenen Festivals weltweit aufgeführt. Während seiner Zeit an der dffb war er Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Sein erster abendfüllender Dokumentarfilm FAMILE HABEN feierte 2015 seine Premiere auf dem Max-Ophüls-Preis und kam Anfang 2016 in die deutschen Kinos. FADO ist Jonas Rothlaenders Spielfilmdebut. Der Film hat den Preis für Beste Regie beim Achtung Berlin, den Preis für den Besten Langspielfilm beim Sehsüchte und den Preis der Saarländischen Ministerpräsidentin für die Beste Regie beim Max Ophüls Festival gewonnen.

Filmografie:

2016 FADO – Kinofilm, StickUp Filmproduktion, rbb, DFFB

2015 FAMILIE HABEN – Kinodokumentarfilm, DFFB & Jonas Rothlaender

2014 AUF ANFANG – Kurzfilm, DFFB

2011 JAGDGRÜNDE – Kurzfilm, rbb & DFFB

2010 DAS HEMD – Kurzfilm, arte & DFFB

 

Dietmar Kraus

Geboren in Bayern und aufgewachsen in Südafrika, entdeckte Dietmar Kraus erst nach Umwegen als Altenpfleger und Journalist die Faszination der Filmmontage für sich. Von 1995 bis 2003 studierte er im Studiengang Montage an der Filmuniversität Babelsberg »Konrad Wolf« – damals noch Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) genannt. Seit 2004 ist er als freiberuflicher Filmeditor und Dozent tätig.

Von Oktober 2007 bis Februar 2009 war er Vertreter der Professur »Künstlerische

Montage/Digitale Montagepraxis« an der HFF Babelsberg. Er war auch Gastdozent an weiteren Bildungseinrichtungen in Deutschland, sowie in Myanmar und Ruanda.

Seit 2008 ist er Mitglied im Bundesverband Filmschnitt Editor e.V. (BFS), und wurde im April 2016 in den Vorstand des Verbandes gewählt.

Seine Zusammenarbeit mit Regisseur Jonas Rothlaender begann 2011 bei dem RBB­Kurzfilm

Jagdgründe. Darauf folgten 2015 der Dokumentarfilm Familie Haben, und 2016 der Spielfilm Fado.

Filmografie (Auswahl):

2016: Fado – Kinospielfilm, Regie: Jonas Rothlaender

2015: Familie Haben – Kinodokumentarfilm, Regie: Jonas Rothlaender

2015: Automatic Fitness – Animationsfilm, Regie: Alberto Couceiro & Alejandra Tomei

2014: Kreide auf Beton – Kinodokumentarfilm, Regie: Julia Vogel & Helene Vogel

2013: Du bist dran… – TV­Spielfilm, Regie: Sylke Enders

2011: Jagdgründe – RBB­Movie, Regie: Jonas Rothlaender

2009: Deutschland 09 – Omnibusfilm, Episode »Schieflage«, Regie: Sylke Enders

2007: Mondkalb – Kinospielfilm, Regie: Sylke Enders

2007: Madonnen – Kinospielfilm, Regie: Maria Speth

2006: Der Stummfilmpianist – Kinodokumentarfilm, Regie: Ilona Ziok

2003: TV City – Animationsfilm, Regie: Alberto Couceiro & Alejandra Tomei

2002: Das Leben geht weiter – Doku­Drama, Regie: Mark Cairns

2002: Sand und Wasser – Dokumentarfilm, Regie: Shaheen Dill­Riaz

2001: In den Tag hinein – Kinospielfilm, Regie: Maria Speth

MONTAGEFORUM/GEGENWARTSKINO

Mittwoch 27.04.16
17:00 Uhr Kino 1104
Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF

Zu Gast //

Stefan Schwietert und Frank Brummundt

„Imagine Waking Up Tomorrow And All Music Has Disappeared“

Regie/ Stefan Schwietert, Montage/ Frank Brummundt, Florian Miosge

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Stell dir vor, wir wachen morgen auf, und alle Musik ist verschwunden. Einfach so. Was bleibt uns, wenn das alles weg ist: Platten, iPods, Instrumente? Wenn wir auch nicht mehr wissen, was das überhaupt war: Musik? Er macht es vor: Bill Drummond. Der Mann, der mit The KLF einst die Popindustrie kaperte. Ein anarchischer Geist und ewiger Punk, der jetzt den grössten Chor der Welt leitet: The17, ein wechselndes Ensemble aus Laien, keine Noten und keine Proben. Stefan Schwietert begleitet Drummond, wie er immer neue Stimmen findet für seinen Chor: auf offenem Feld oder in einer Fabrik, im Schulzimmer oder in einem Pub. Es ist eine Reise an den Nullpunkt der Musik. Damit wir sie in aller Unschuld nochmals neu erfinden. Gemeinsam, in diesem Moment.

“Die Sinne schärfen, Auge und Ohr nach innen richten, um sich so der eigenen Wahrnehmung selber bewusst zu werden: Das ist Stefan Schwietert wieder besonders schön gelungen. Der Schweizer Wettbewerbsbeitrag «Imagine Waking Up Tomorrow and All Music Has Disappeared» verfolgt das Projekt der charismatischen schottischen Pop-Legende Bill Drummond, der Menschen von der Strasse und Menschen, die am Computer in Fabrikhallen arbeiten, zu einem weltweiten Chor vereinen will. Was als spleeniger Gag beginnt, vertieft sich zu einer wundersamen Odyssee hin zur Kraft der Musik. Wie der Film auf eine kreative Frustration des Publikums mit anschliessender Befreiung interaktiv hinsteuert, ist ein Clou – eine «vision du réel» vom Feinsten.” von M.Walter, Schweizer Fernsehen.

Stefan Schwietert zählt in Deutschland und der Schweiz zu den anerkanntesten Regisseuren von Kinodokumentarfilmen. Seine Filme wurden vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Bayerischen Filmpreis, zwei Mal mit dem Schweizer Filmpreis und einer Nominierung für den europäischen Filmpreis. Die Filme fanden Verleiher in Europa, Nord- und Südamerika und erreichten mehrere hunderttausend Kinozuschauer.

Neben seinen Kinofilmen dreht Schwietert Dokumentationen für das Fernsehen und betreut im Auftrag von Produktionsfirmen Dokumentarfilmprojekte von Kolleginnen und Kollegen als Dramaturg. Stefan Schwietert ist Mitglied der AG DOK, der Deutschen Filmakademie, der Schweizer Filmakademie, des Schweizerischen Regieverbandes und des Fördervereins der DFFB Berlin. Jurytätigkeit für Festivals und Filmkommissionen.

Seit Oktober 2014 ist er Professor für Dokumentarfilmregie an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF.

Ausgewählte Kinofilme:

2011 BALKAN MELODIE
2007 HEIMATKLÄNGE
2004 ACCORDION TRIBE
2003 DAS ALPHORN
2000 EL ACORDEON DEL DIABLO 1996 A TICKLE IN THE HEART

Frank Brummundt ist freiberuflicher Filmeditor. Die von ihm montierte Filme wurden vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Deutschen Fernsehpreis, dem Deutschen Filmpreis, dem Bayerischen Fernsehpreis und dem Friedrich-Wilhelm Murnau Preis. Er ist Mitglied der AG DOK und der Deutschen Filmakademie.

Ausgewählte Kinofilme:

2012-2014 WIEDERSEHEN MIT BRUNDIBAR R.: Douglas Wolfsperger
2014 HITLER UND JESUS – EINE LIEBESGESCHICHTE R.: Rosa von Praunheim
2009-2012 KNISTERN DER ZEIT R.: Sybille Dahrendorf
2007/2008 STANDESGEMÄSS R.: Julia von Heinz
2007 IM SCHATTEN DER BLUTRACHE R.: Andrea Schramm
2002/2003 KROKO R.: Sylke Enders

Im Anschluß an den Film führen wir mit den Filmschaffenden ein Gespräch.
Moderation: Gesa Marten und Susanne Foidl
Alle Mitglieder der Filmuni sind herzlich dazu eingeladen!

MONTAGEFORUM

Dienstag 19.04.16

17:00 Uhr Kino 2115

Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF

Zu Gast //

Florentine Bruck

„AGHET – Ein Völkermord“

Regie/ Eric Friedler  Montage/ Florentine Bruck

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Der Dokumentarfilm AGHET (armenisch: „die Katastrophe“) erzählt von einem der dunkelsten Kapitel des Ersten Weltkriegs, dem Genozid an den Armeniern. Vor fast genau 101 Jahren, am 24. April 1915 begann mit der Verhaftung von 235 armenischen Intellektuellen, darunter 40 Ärzte und 10 Rechtsanwälte aus Konstantinopel (heute Istanbul), eine Massendeportation aus allen Provinzen, in denen Armenier lebten. Zwischen 1915 und 1918 wurden bis zu 1,5 Millionen Menschen im Osmanischen Reich ermordet. Das Ziel der nationalistischen Jungtürken war ein christenfreies Großreich, und die Armenier als Volk zu vernichten.

Dieser erste durch die UN-Völkermordkonvention anerkannte Genozid wird in der Türkei von offizieller Seite bis heute abgestritten. Türkischen Bürgern, die sich für eine Anerkennung dieses Völkermords einsetzen, droht nach Artikel 301 des türkischen Strafgesetzbuches eine Geld- oder Haftstrafe. Wie konfliktbeladen das Thema des armenischen Genozids in der Türkei ist, zeigen die Ermordung des armenisch-türkischen Journalisten Hrant Dink am 19. Januar 2007 und die Anklagen gegen den Nobelpreisträger Orhan Pamuk.

Der Film beruht auf Zitaten von Zeitzeugen, die von SchauspielerInnen in szenischer Darstellung vorgetragen werden (u.a. Gedeck, Klaußner, Milberg, Schüttler) und beleuchtet Beweggründe für das Verschweigen historischer Tatsachen. Der Verlauf des Völkermords wird durch Äußerungen führender Vertreter des Osmanischen Reiches, durch (damals neutrale) amerikanische Diplomaten und durch die Berichterstattung deutscher Militärs, sowie durch historische Berichte von Flüchtlingshelfern, Missionsschwestern und Journalisten bezeugt. Mit Originaldokumenten wird belegt, wie grausam und unmenschlich die Massaker und die Todesmärsche der Deportierten in die syrische Wüste sich entwickelten. Erwähnt wird aber auch, dass sich türkische Landräte und Polizeikräfte widersetzten.

Im Film wird auch das Desinteresse der Deutschen thematisiert, was ein mögliches Eingreifen ihrerseits anbelangt. Die Türkei war zu diesem Zeitpunkt Kriegspartner des Deutschen Reiches.

Der Film erhielt 2010 den Deutschen Fernsehpreis/Beste Dokumentation und 2011 einen Grimme-Preis.

aghet1915.wordpress.com

Florentine Bruck

1977 Abitur, danach Praktika im Schneideraum und im Geyer Kopierwerk

1978 Schnittassistentin bei Klaus Dudenhöfer

1984 bis 1991 Continuity, Regieassistenz und Sound Design

Seit 1993 als Filmeditorin tätig.

Langjährige Zusammenarbeit mit Hans-Christoph Blumenberg (Kino: „Rotwang muß weg!“ 1993, „Beim nächsten Kuß knall ich ihn nieder“ 1994, „Planet der Kannibalen“ 2001 und „Warten auf Angelina“ 2007 und TV: „Deutschlandspiel“ 2000, „Der Aufstand“ 2003 und „Die letzte Schlacht“ 2004)

Ab 2005 Zusammenarbeit mit Gordian Maugg („Denk ich an Deutschland in der Nacht“ 2005, „Wir Schmidts“ und „Hungerwinter“ 2009

Weitere Produktionen u.a.:

2014 „Taxi“, Spielfilm (Regie: Kerstin Ahlrichs)

2012 “ Der Sturz – Honeckers Ende“, Dokumentarfilm (Regie: Eric Friedler)

2009 “ Spur der Bären“, Dokumentarfilm (Regie: H.-C. Blumenberg)

2008 “ Uomini D’onore“, Dokumentarfilm (Co Schnitt u. Dramaturgische Beratung, Regie:  Francesco Sbano)

2006 „Kinder der Flucht“, Doku – Drama Reihe (Regie: H.- C. Blumenberg)

2004 „Kanzleramt“, Serie

Kurze Lehraufträge an der IFS, Köln (2005) und der Bauhaus Universität, Weimar (2007/08).

1994-96 und 2004-08 Geschäftsführender Vorstand des BFS, Bundesverband Filmschnitt Editor.

Ab 14. April 2016 im Kino „Fritz Lang“ mit Heino Ferch, Regie: Gordian Maugg

Montageforum am 5. 2. 2016

10:00 – 16:00 Uhr Kino 2115

Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf

 

IM GESPRÄCH MIT SUSAN KORDA

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Susan Korda grew up in New York City and Vienna, Austria, where she attended medical school before returning to New York to study filmmaking at CCNY.  She worked as an editor for over 20 years, and attributes the editing room for her creative and spiritual advancement.

With David Leitner, Korda directed and produced the award-winning documentary “Vienna is Different,” and from her 2-year Fulbright fellowship in Berlin, she produced the awarded personal documentary “One of Us.” This year Korda completed her short, narrative film, “Salomea’s Nose.”

Korda edited the Oscar™ nominated documentary “For All Mankind” and was editor and creative collaborator on Sandi Du Bowski’s ground-breaking “Trembling Before G-d.”

She was a producer on Emily & Sarah Kunstler’s “William Kunstler: Disturbing the Universe,” and story consultant on Alan Berliner’s “The Sweetest Sound” and “First Cousin Once Removed.”

Susan Korda taught at NYU and Columbia University and conducts editing and story-telling workshops in the U.S., Europe, Israel and South Africa. She travels extensively with a master class lecture on editing called Kill Your Darlings and is returning guest at Berlinale Talents.

www.berlinale-talents.de/bt/program/telelecture/1726

Es werden zwei Arbeiten von Susan Korda als Editorin und als Story Consultant gezeigt.


„FOR ALL MANKIND“ 

Regie/ Al Reinert, Montage/Susan Korda

„In July 1969, the space race ended when Apollo 11 fulfilled President Kennedy’s challenge of “landing a man on the Moon and returning him safely to the Earth.” No one who witnessed the lunar landing will ever forget it. Al Reinert’s documentary For All Mankind is the story of the twenty-four men who traveled to the moon, told in their words, in their voices, using the images of their experiences. Forty years after the first moon landing, it remains the most radical, visually dazzling work of cinema yet made about this earthshaking event.

www.criterion.com

„THE SWEETEST SOUND“

Regie und Montage/ Alan Berliner, Story Consultant/Susan Korda

Alan Berliner’s uncanny ability to combine experimental cinema, artistic purpose, and popular appeal in compelling film essays has made him one of America’s most acclaimed independent filmmakers. The New York Times has described Berliner’s work as „powerful, compelling and bittersweet… full of juicy conflict and contradiction, innovative in their cinematic technique, unpredictable in their structures… Alan Berliner illustrates the power of fine art to transform life.“

www.kinolorber.com

In The Sweetest Sound, Alan Berliner is tired of being mistaken for people who might share his name and decides to rid himself of the dreaded Same Name Syndrome.

How do you convey the power, magic and mystery of names? The way they confer identity? How they function as compressed histories — a set of codes that tell us where we come from, who we are, who we were, or sometimes even who we might want to be? The only way I could figure out how to do it was to fully examine one name very closely. My own.“ A.B.

Montageforum am Mittwoch 06.01.16

MONTAGEFORUM

Mittwoch 06.01.16

17:00 Uhr Kino 1101

Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf

Zu Gast //

Gesa Marten

„SEHT MICH VERSCHWINDEN“

Regie/ Kiki Allgeier, Montage/ Gesa Marten

In the fashion world, Isabelle Caro was known as the face of shocking campaign ‘NO-Anorexia’. But what is the story behind the woman whose emaciated body adorned Oliviera Toscani’s billboards? Looking above and beyond her illness, this documentary turns back the clock on Isabelle’s troubled life and reveals the true desires and ambitions of a young woman struggling to overcome her childhood trauma and enter the adult world.

„I was mesmerised… the image looked so free.“ On the screen, a figure skater moves gracefully across the ice, in perfect sync with live violin music. The tape is one of several VHS recordings of TV programmes left behind by Isabelle. Her own dream was to be an actress, however the parts she was offered tended to be determined by her condition: frail, usually sickly women. Terminal cancer patients. What would be her ideal role? „A strong woman, one who fights“, she says.

From a young age, Isabelle was strongly drawn to inventing characters. „I started talking to my reflection in the mirror, as if it was another little girl“, she writes in her childhood diary. She gives the girl a name: Rebecca. Rebecca is prettier than her and is free to do as what she wants. Isabelle was at this time effectively imprisoned in her home. Her stiflingly protective mother never wanted her little girl to grow up.

When fashion came by chance into Isabelle’s life, it appeared to offer her a future on her own terms. But in this world, the model has no control over their own image. „They insisted on seeing bones“, she says. She penned an autobiography attempting to tell her side of the story. For the first time, the truth about her childhood came out, along with a revelation: was singer Danyel Gerard, for whom she wrote a song, her real father?

The film is a meditation on a troubled life that came to a tragic end. It shows the human side of a woman who came into the public eye because of her illness, and shows that there is much, much more to Isabelle.

www.sehtmichverschwinden.de

 

Gesa Marten

Studium der Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft, Germanistik und Philosophie in München und Köln.

Freiberuflich als Editorin und Dramaturgin tätig seit 1991.

Ihre Montagearbeit wird mehrfach nominiert oder ausgezeichnet (Deutscher Fernsehpreis, Deutscher Kamerapreis, Film+ Schnittpreis).

Vertretungsprofessorin im Studiengang Montage an der Filmuniversität Babelsberg.

Mitglied der Deutschen und der Europäischen Filmakademie sowie im Verband für Film- und Fernsehdramaturgie und im Bundesverband Filmschnitt Editor. Gründungsmitglied von LaDOC Dokumentarfilm-Frauen-Netzwerk.

Recent Films:

2011 Wo stehst du? R: Bettina Braun

2012 Süßes Gift. R: Peter Heller

2013 Vom Ordnen der Dinge. R: Jürgen Brügger und Jörg Haassengier

2014 Die letzten Gigolos. R: Stephan Bergmann.

2015 Shooting in the Dark R: Frank Amann