Archiv der Kategorie: 2019

MONTAGEFORUM 4.12.2019 FILMUNIVERSITÄT BABELSBERG 17:00 UHR // KINO 1101

The Dazzling Light of Sunset

(Georgien, 2016, 74 min, GEO) >> Trailer

Regie: Salomé Jashi // Montage: Derek Howard

zu Gast: Ketevan Kipiani

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The film takes a small town television station as the centerpiece of its story and draws a pseudoethnographic portrait of a community in Georgia. Rituals and traditions define the lifestyle here, though a distant crooked reflection of the modern world has already invaded the collective mind. Here performance of one’s self in the best possible way is of primary importance. This cinematic kaleidoscope of characters, places and events unveils the life of the local community and its hybrid values. The sole journalist of the television station, Dariko, is like Virgil from Dante’s ‘Divine Comedy’, taking the audience on a trip through the community’s moments of revelation.

Salomè Jashi and Anna Dziapshipa founded 2008 ‚Sakdoc‘, a documentary film production company in Georgia. It aims to depict the transitional period that Georgia is now undergoing from being a Soviet state to becoming a ‚European‘ country. Sakdoc states: „We believe that there are number of topics, places and people that will not exist in Georgia in a few years and which are worth and even essential to film before the opportunity fades away [but it will never fade away].“

Ketevan Kipiani

Ketevan Kipiani first studied sociology and later got her master degree in Cultural studies from Jagiellonian university of Cracow.

She joined Sakdoc team in 2011 which is a production company based in Tbilisi, Georgia. Since then Ketevan works as an assistant director and producer for documentary and feature films. Alongside filmmaking she runs the several projects organised by Sakdoc Film that supports the development of documentary filmmaking in Georgia and South Caucasus. Right now she is working on two ongoing documentary projects as a line producer.

During this term she is passing an internship at the Filmuniversity Babelsberg. She will speak about the situation for independent filmmaking in Georgia, its perspective toward Europe and the circumstances of the production of „The Dazzling Light of Sunset“.

 

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MONTAGEFORUM 20.11.2019 FILMUNIVERSITÄT BABELSBERG 17:00 UHR // KINO 1101

Herz des Himmels, Herz der Erde

(D, 2011, 98 min, Maya, Spanisch) >> Trailer

Buch/Regie: Frauke Sandig und Erik Black

Montage: Grete Jentzen (BFS)

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HERZ DES HIMMELS, HERZ DER ERDE reist ins mexikanische Chiapas und nach Guatemala, die Heimat der etwa neun Millionen heutigen Maya. Sechs junge Maya lassen uns teilhaben an ihrem Leben, ihrem Alltag, ihren Zeremonien und ihrem Widerstand gegen die Bedrohung ihrer Kultur und Umwelt. Dem westlichen Objektdenken, das Globalisierung, genmanipulierte Nahrung und Umweltzerstörung als Normalität hinnimmt, begegnen sie mit einer Kosmovision, die das Andere, Mensch, Tier, Natur, nicht als losgelöstes Gegenüber, sondern als Teil des eigenen Seins begreift.

Chan K’in, ein junger Lacandonen-Maya, lebt in der überwältigenden Natur des letzten großen Regenwalds Nordamerikas, der durch die Abholzung und die drohende Ausbeutung der dort entdeckten Ölvorkommen bedroht ist. Sein Onkel, der berühmte Schamane Don Antonio, unterweist ihn in den Zeremonien und in der Heil- und Pflanzenkunde. Der Astro-Archäologe Alonso deutet in Palenque die geheimnisvollen Inschriften der Ruinen, zieht Parallelen zwischen dem Untergang des Maya-Imperiums, dem Ende eines Zeitzyklus und dem drohenden ökologischen Kollaps.

Flori musste als kleines Mädchen vor dem Völkermord in Guatemala fliehen, dem ihre halbe Familie zum Opfer fiel. Nun kehrt sie zurück in ihr Dorf, um den Widerstand gegen das kanadische Minenunternehmen zu unterstützen, das unter rücksichtslosem Einsatz hochgiftiger Chemikalien Gold im Tagebau abbaut. Felipe ist nach vielen Umwegen ein spiritueller Maya-Führer in Guatemala geworden, der eingebettet in die besondere Erinnerungskultur der Maya Überlebenden des Völkermords hilft, ihre Traumata zu überwinden.

Chepita, eine junge Frau im Hochland von Chiapas, kämpft für den Erhalt des ursprünglichen Mais, der das heiligste Gut der Maya ist, und unterrichtet Frauen im Lesen und Schreiben. Jerónimo, ehemaliger Comandante der Zapatisten, bewirtschaftet heute in einer selbstverwalteten Maya-Gemeinde in Chiapas ein schmales Stück Land und kämpft gegen die Einführung von Genmais durch transnationale Konzerne. “Früher waren wir Indígenas unsichtbar für die Mächtigen”, sagt er. “Jetzt, seit wir die Maske tragen, müssen sie uns sehen.”

In der Kosmovision der Maya ist die Welt der Natur mit der der Vorfahren durch Träume verbunden. HERZ DES HIMMELS, HERZ DER ERDE verknüpft die politische und soziale Gegenwart der Protagonisten in musikalischen und traumartigen Sequenzen mit Bildern der Natur und der mythologischen Vergangenheit. Der Film schlägt den Bogen vom Popol Vuh, dem Schöpfungsmythos der Maya, zu den Herausforderungen von heute; von den majestätischen Ruinen der klassischen Periode zu den lebendigen Zeremonien und Traditionen der heutigen Maya, zu ihrer Spiritualität und ihrem Widerstandsgeist. Nicht als unabwendbare Prophezeihung verstehen sie das Ende des Maya-Kalenders, sondern als Schließen eines Kreises – als Möglichkeit eines Neuanfangs.

Ein bewegender, eindringlicher Film voller Respekt für seine Protagonisten, der in Bildern voller Schönheit, Schmerz und Hoffnung die Möglichkeit einer anderen Weltsicht erschließt.

unser Gast: Editorin und Filmemacherin Grete Jentzen

Geboren 1966 in Berlin, Deutschland. Deutsche Staatsbürgerschaft. Arbeitete zunächst als Regieassistentin, Dramaturgin, Regisseurin am Theater Zittau, Legnica und Berlin, begann Kurzfilme zu drehen. Lebte in London, Brighton, New York, arbeitete als freie Cutterin für PBS, National Geographic, Lifetime und als Filmemachern. Mitglied der Deutschen Filmakademie.

MONTAGEFORUM 13.11.2019 FILMUNIVERSITÄT BABELSBERG 17:00 UHR // KINO 1101

Das melancholische Mädchen

Buch / Regie: Susanne Heinrich
Montage: Susanne Heinrich, Benjamin Mirguet

(D, 2019, 80min)

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In 15 komischen Begegnungen erforscht DAS MELANCHOLISCHE MÄDCHEN unsere postmoderne Gesellschaft zwischen Prekarisierung und Self Marketing, serieller Monogamie und Neo-Spiritualität, Ernüchterung und Glückszwang. Susanne Hein- richs Debütfilm verbindet Pop und Theorie, Feminismus und Humor – und ist voll von Zitaten, die man in Neonbuchstaben auf Werbetafeln leuchten sehen will.

Auf der Suche nach einem Schlafplatz streift das melancholische Mädchen durch die Großstadt. Unterwegs begegnet sie jungen Müttern, die ihre Mutterschaft als religiö- ses Erweckungserlebnis feiern, findet Unterschlupf bei einem abstinenten Existentia- listen, für den Sex „auch nur noch ein Markt“ ist, und wartet in einer Drag Bar „auf das Ende des Kapitalismus“. Ihr Versuch, ein Buch zu schreiben, scheitert am ersten Satz des zweiten Kapitels, und sie findet keinen Platz zwischen Kunstgalerien, Yoga-Stu- dios und den Betten fremder Männer. Statt sich zu bemühen hineinzupassen, fängt das Mädchen an, ihre Depression als Politikum zu betrachten.

 

Susanne Heinrich

Die Pfarrerstochter aus Ostdeutschland, hat im Alter zwischen 19 und 25 vier Bücher geschrieben (zuletzt „Amerikanische Gefühle“, Dumont 2011) und war damit u.a. beim Bachmannpreis in Klagenfurt eingeladen, in der Villa Aurora L.A. und der Casa Baldi Olevano Romano (Villa Massimo). Außerdem hat sie in verschiedenen Bands gesungen und andere künstlerische Projekte verfolgt. Mit ihrem ersten Kurzfilm wurde sie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin aufgenommen. Nach einigen Übungen ist DAS MELANCHOLISCHE MÄDCHEN ihr erster Film.

 

 

MONTAGEFORUM 15.5.2019 FILMUNIVERSITÄT BABELSBERG 17:00 UHR // KINO 1101

Die Goldfische“ (D 2019, 113 Minuten)

Regie: Alireza Golafshan // Montage: Denis Bachter

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Oliver (Tom Schilling) arbeitet hart für seinen Erfolg als Portfolio Manager. Auf dem Weg zu einem Termin,rast er in einen verheerenden Crash. Diagnose: Querschnittlähmung. Drei Monate Reha sollen ihn auf ein Leben im Rollstuhl vorbereiten. Doch Oliver will möglichst schnell raus aus diesem „Behindertengefängnis“ mit schlechtem Internet. Auf der Suche nach dem stärksten WLAN-Signal lernt er eine schräge Behinderten-WG kennen, die „Goldfisch Gruppe“: Magda (Birgit Minichmayr) eine blinde Zynikerin mit derbem Humor, zwei Autisten, den 80ies-Pop-Fan Rainman (Axel Stein) und den stummen Michi  (Jan Henrik Stahlberg) mit Schutzhelm, Franzi (Luisa Wöllisch), ein selbstbewusstes Mädchen mit Down-Syndrom sowie ihre zwei Betreuer Laura (Jella Haase), die ihren Traumjob in der Praxis richtig gut machen will und Eddy (Kida Khodr Ramadan), der das genaue Gegenteil ist: ein Heilerziehungspfleger, der seinen Job abgrundtief hasst.

Oliver, der neben seiner Behinderung nun auch noch damit zu kämpfen hat, dass sein Schweizer Schließfach aufzufliegen droht, erkennt die Vorteile positiver Diskriminierung: ein Ausflug mit einem Behindertenbus als perfekte Tarnung für seinen Schwarzgeldschmuggel über die deutsch-schweizerische Grenze…

Newcomer Alireza Golafshan, Absolvent der Regieabteilung der HFF München, schrieb das Drehbuch und führt Regie bei der neuen Komödie von Wiedemann & Berg („Werk ohne Autor“, „Willkommen bei den Hartmanns“, „Who am I – Kein System ist sicher“, „Männerherzen“, „Friendship“ u.v.m.).

Denis Bachter

Denis Bachter begann seine Praxis als Filmeditor mit Praktikum und Volontariat bei einem kleinen Fernsehsender. 2004 – 2007 wurde er bei ARRI Film & TV Services GmbH zum Film- und Video-Editor ausgebildet. Die anschließende Festanstellung im Bereich Avid Support (Kundenbetreuung), Online/Offline Editing beendete er nach zwei Jahren um sich selbständig zu machen. 2009 bis 2015 war er als Schnittassistent für Kino- und Fernsehproduktionen tätig. In dieser Zeit ist er auch Editor von mehreren Kurzfilmen.
Aktuell lebt er in München und arbeitet seit 2015 er als freier Editor.

Filmografie