zu Gast: Fani Schoinopoulou (BFS) mit
IN SEARCH… Deutschland | 2018 | Dokumentarfilm | 90 Minuten | deutsch, englisch, kikuria, swahili | englische Untertitel
IN SEARCH… erzählt die persönliche und berührende Geschichte der Regisseurin Beryl Magoko, die als Mädchen in Kenia genitalverstümmelt wurde und nun, als erwachsene Frau, von einer Operationsmethode erfährt, die den Frauen das zurück geben kann, was damals verloren ging.
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Beryl Magoko wurde in Kenia geboren, wo es Tradition ist, junge Mädchen zu beschneiden. Auch Beryl hat die Genitalverstümmelung über sich ergehen lassen, weil ihr niemand sagte, was die Prozedur für sie bedeutet, welche Schmerzen es bringt. Nicht nur für den Körper, sondern auch für die Seele. Nun ist Beryl Magoko eine erwachsene junge Frau und lebt als Filmemacherin in Deutschland. Und sie erwägt eine erneute Operation. Denn mittlerweile ist es möglich, den Eingriff rückgängig zu machen. Doch will sie genau das? Und was ist größer – die Angst oder die Hoffnung, etwas wiederzubekommen, was einem auf grausame Art genommen wurde? Der Abschlussfilm IN SEARCH… von Beryl Magoko und Jule Katinka Cramer, die an der Kunsthochschule für Medien in Köln studiert haben, ist eine sehr persönliche Betrachtung eines hochsensiblen und komplexen Themas. Denn Magoko offenbart, während sie sich auf die Suche nach Antworten auf ihre Fragen begibt, auch viel von ihren eigenen Empfindungen, Sorgen und Hoffnungen. Für die einzelnen Gespräche nehmen sich Magoko und Cramer Zeit, die Bilder stehen lange, die Montage ist ruhig, der Zuschauer kann sich komplett einlassen auf das Thema und die Protagonistinnen, die sich Magoko auch aufgrund der vertrauensvollen Annäherung der Regisseurin den Fragen öffnen. Dass die Genitalverstümmelung ein Thema von großer politischer, kultureller und gesellschaftlicher Revelanz ist, wird deutlich. Doch für Magoko und Cramer steht dieser Aspekt nicht im Vordergrund. Denn wenn in einer der letzten Schlüsselsequenzen des Films Magoko mit ihrer Mutter spricht und dabei nicht nur ihre eigene, sondern auch die Beschneidung ihrer Mutter thematisiert, dann wird klar, wie persönlich die Geschichte ist. Ein berührender und wichtiger Film.