Archiv der Kategorie: 2013

Zu Gast am 18.12.13: Ana Rocha Fernandes: Über die Montage von Das kalte Eisen.

Mittwoch, 18.12.13
17:00 Uhr

Raum 2115
HFF

Synopsis:
Die Menge der eingezogenen oder freiwillig abgegebenen Waffen, die der Kampfmittelbeseitigungsdienst in Baden-Württemberg jährlich vernichtet, werde in Tonnen gemessen, heißt es. Eine Maßnahme zur Minimierung der Gewalt oder zumindest der Minimierung einer „Gelegenheit“. Eine solche nutzte im März 2009 ein 17-jähriger Junge, als er mit der Pistole seines Vaters seine ehemalige Schule aufsuchte und 15 Menschen tötete. Auch Jana Schober und Nina Denise Mayer befanden sich unter den Opfern. Janas Vater und Ninas Mutter setzen sich seitdem aktiv für diese Waffenvernichtung ein. Die betroffenen Sportschützen, Jäger oder Waffensammler betrachten die sogenannte „Nachschau von Winnenden“ allerdings eher skeptisch, zum Teil sind sie verärgert. Und dann gibt es da noch den ansässigen Büchsenmacher, der hervorragende Präzisionswaffen herstellt und darunter leidet, dass sein Beruf heutzutage mehr geächtet sei als der einer Prostituierten. Thomas Lauterbach nähert sich den ganz persönlichen Anliegen seiner Protagonisten und gewährt einen außergewöhnlichen Einblick in die unterschiedlichen Perspektiven der Problematik. So beleuchtet der Film sehr verschiedene Facetten der Frage nach Schuld und Verantwortung. Aber vor allem gelingt es ihm auf erstaunliche Art und Weise, ein Weltbild ins Wanken zu bringen.
(Claudia Lehmann, http://films2013.dok-leipzig.de/de/film.aspx?ID=3960)

Bio- Filmographie:
Ana Rocha Fernandes | geboren in Kap Verde, West Afrika ׀ Zunächst Lehrerin in ihrer Heimat ׀ Architekturstudium in Deutschland ׀ Filmstudium an der Filmakademie in Ludwigsburg ׀ Sie arbeitet als freie Drehbuchautorin, Regisseurin, Dramaturgin und Filmarchitektin.

Ana R. Fernandes studierte an der Universität Siegen (Architektur) und an der Filmakademie Ludwigsburg. Seit 1998 realisiert sie vorwiegend Dokumentarfilme, die auf zahlreichen internationalen Festivals liefen und von diversen Fernsehsender ausgestrahlt wurden. Sie wurde u.a. für den Adolf-Grimme-Preis nominiert und erhielt Festivalpreise z.B. in Locarno, in Brasilien und in den USA. Ihr Spielfilm „Das Rauschen des Meeres“ gewann u.a. den Baden-Württembergischen Filmpreis in der Kategorie Bester Kurzspielfilm und wurde 2012 für die Oscar-Shortlist nominiert.
Sie lebt in Stuttgart und arbeitet als Drehbuchautorin, Regisseurin, Schnitt-Dramaturgin und Filmarchitektin.

Filme (Auswahl):

Der Neunte Frühling
(62min. 35׀mm von 16mm ׀ 1998/99 ׀ Dokumentarfilm)
Überlebenskampf eines ostdeutschen Ringervereins neun Jahre nach der Wende. Premiere auf dem Leipziger Festival für Dokumentarfilm ׀ Erstausstrahlung im ZDF „Das kleine Fernsehspiel“ ׀ Phoenix ׀ europaweit in Planète ׀ Preis: OTZ – Preis der Filmtage Gera ׀ Adolf Grimme Preis-Nominierung ׀

Im Namen des Volkes – JVA Heimsheim 1999
(83min. ׀ 1999 ׀ Dokumentarfilm) Über das Gefühl inhaftiert zu sein. Erstausstrahlung NDR ׀ Phoenix 3 ׀Sat ׀

Rabelados – die gewaltlosen Rebellen der Kapverdischen Inseln
(90min. 35 ׀mm von 16mm ׀ 2000/2001 ׀ Dokumentarfilm)
Eine von den Portugiesen zu Unrecht verfolgte Gemeinschaft auf den Kapverden.
Erstausstrahlung SWR „Junger Dokumentarfilm“ ׀ HR 3 ׀Sat ׀ Phoenix ׀
Preis: Bester Film / Pressepreis ׀ Festival Int. de Cinema Goias (FICA), Brasilien ׀
Preis: Int. Filmfestival Locarno, Schweiz; Lobende Erwähnung ׀

Junge Herzen auf großer Fahrt ins Leben
Arbeitstitel: „Outward Bound – Das segelnde Klassenzimmer“
(12 x 30 Min. ׀ 2002 ׀ Doku-Serie ) Sechsmonatiger Segeltörn einer Schulklasse mit dem Ziel fürs Leben zu lernen. Erstaustrahlung ZDF 3 ׀Sat ׀ ZDF-Dokukanal ׀

Der Kampf um den Kunden
(60min. ׀ 2003 ׀ Dokumentarfilm)
Verkaufsstrategien in Zeiten wirtschaftlicher Flaute.
SWR „Menschen und Strassen“ 3 ׀Sat ׀

Das Rauschen des Meeres (The Roar of the Sea)
Spielfilm 35 ׀mm 26 ׀min. ׀ 2010 ׀ SWR ׀ ARTE ׀ BR gefördert von der M F G – Filmförderung
Die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft: Ein afrikanischer Flüchtling und sein Gefängniswärter.
Preis: Baden-Württembergischer Filmpreis 2010 ‚Bester Kurzspielfilm‘
Preis: ‚Runner-Up Prize‘ 35 ׀. Cleveland Int. Film Festival, U.S.A. 2011 ׀
Preis: ‚Preis der Jury‘ ׀ Cape Verde Filmfestival, Kap Verde 2011 ׀
Preis: ‚Bester Kurzspielfilm‘ ׀ Faial Filmfestival, Azoren 2011 ׀
‚The Roar of the Sea‘ ist einer der zehn Kurzspielfilme der Oscar®-Shortlist 2012.

Golfo Popular – Die Geschichte der Schwarzen Lords
(60min. ׀ HDcam ׀ 2012 ׀ Dokumentarfilm)
Das erste afrikanische Golfteam kämpft um Gleichberechtigung.

Über Euer Kommen freuen sich,

Szilvia Ruszev und Angelika Lepper

Zu Gast am 11.12.13: David Hartmann, Zur Montage von The Special Need.

Mittwoch, 11.12.13
17:00 Uhr
Raum 1104
HFF

BildThe Special Need, DCP HD, 82min, D/I, 2013, R: Carlo Zoratti, P: DETAiLFILM and Videomante.

Synopsis: Enea ist 27, ein junger Mann mit ganz gewöhnlichen Bedürfnissen.
Ungewöhnlich ist allerdings seine direkte Art, sie auszudrücken. Wie ein Banner trägt er seine Sehnsucht nach einer Frau vor sich her. Enea ist Autist und kann die Reaktionen der Mädchen, die er auf der Straße anspricht, nicht immer genau deuten.
Und dass es nicht gerade dieTraumfrau aus der Zeitschrift sein wird, die ihn erhört,
ist eineErfahrung, die noch vor ihm liegt. Da er noch nie Sex hatte, wollen sein
Freund Alex und Carlo, Regisseur des Films, ihm helfen. Gemeinsam machen sie sich
in einem alten VW­ Bus auf die Reise, von Italien überÖsterreich nach Deutschland. (…)
Sex ist in unserer Gesellschaft allgemein mit hohen Erwartungen aufgeladen.
Fantasie von Realität, Sexualität von Liebe abzugrenzen,fällt vielen schwer.
Der Film behandelt Enea ganz folgerichtig auchnicht als Sonderfall. Mit großer Empathie folgt er seinen Protagonistenauf diesem sommerlichen Männerausflug, der für alle drei zu einer Entdeckungsreise in die Welt der Gefühle wird. Die Kamera in diesem Roadmovie erzeugt eine große Natürlichkeit, während das Gespür der Montage für tragikomische Szenen die Leichtigkeit hinzufügt. (Lars Meyer/DOK Leipzig)

VITA:
Aufgewachsen in Stuttgarts ältester Wohngemeinschaft, widmete sich David Hartmann
schon als Jugendlicher dem bewegten Bild und entdeckte über die Arbeit an
diversen Musikvideos, Animations­ und Kurzfilmen seine Liebe zum Filmschnitt. Nach
dem Abitur und diversen Praktika zog es ihn 2001 nach Berlin, wo er erst zwei Jahre
bei der Bigfish Filmproduktion Werbespots montierte, um im Anschluss weitere
drei Jahre als freier Editor für Werbung und TV, sowie als Postproduktion­Supervisor
zu arbeiten. Weil er sich vom Kinofilm angezogen fühlte, begann er 2006
das Montagestudium an der HFF „Konrad Wolf“. das er 2012 als Diplom Schnittmeister
abschloss.
Sein Diplomfilm, KOHLHAAS ODER DIE VERHÄLTNISMÄSSIGKEIT DER MITTEL
feierte auf dem Filmfestival München Premiere und konnte auf dem Festival Max­Ophüls­
den Publikumspreis abräumen. David Hartmann arbeitet als freier Editor in Berlin.
Filmographie:
THE SPECIAL NEED (83′ documentary D/I 2013, P: Detailfilm)
KOHLHAAS ODER DIE  VERHÄLTNISMÄSSIGKEIT DER MITTEL (90′
fiction D 2012, P: Kaminski.Stiehm.Film)
SOLARTAXI – UM DIE WELT MIT DER KRAFT DER SONNE (68′
D/CH documentary 2010, P: Daniel Thomaser)
NICHT NUR DER HIMMEL IST BLAU (7´ short D 2009, P: Oliver
Walser)
B96 (17′  short D 2009, P: HFF Potsdam).

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20.11.13, 17:00 Uhr Szilvia Ruszev: Zur Montage von Das Große Heft

20.11.13,
Raum 1104,
ab 17:00 Uhr
 
Szilvia Ruszev wurde 1974 in Budapest geboren. Bis 1998 studierte sie an der Eötvös Loránd Universität in Budapest Literaturwissenschaft und Filmtheorie. 2002 begann sie mit ihrem Studium der Montage an der HFF Konrad Wolf. Im gleichen Jahr nahm sie am 6. Berliner Talent Campus teil. 2009 gewann sie mit dem Kurzfilm Wagah  den Film+ Nachwuchspreis. Seit 2010 ist sie an der HFF als akademische Mitarbeiterin tätig. Neben der Lehre arbeitet sie als Editorin bei internationalen Dokumentar- und Spielfilmen. Ausschnitt aus der Filmographie:
Wagah, R: Supriyo Sen, 2009.
Schnupfen im Kopf, R: Gamma Bak, 2010.
Stadt Land Fluss, R: Benjamin Cantu, 2011.

Zum Film Das Große Heft:

Synopsis.
Es ist Krieg. Der Vater geht an die Front, die Mutter bringt die beiden dreizehnjährigen Zwillingsbrüder zu ihrer Großmutter aufs Land. Zwei Dinge schärft sie ihnen ein: Immer weiter zu lernen und um jeden Preis zu überleben.
Niemals zuvor haben sie ihre Großmutter gesehen, die als Hexe verschrieen in einem kümmerlichen Gehöft an einem Waldstück nahe der streng bewachten Grenze lebt. Das Leben hier ist so rau wie der Ton der Großmutter. Die Kinder müssen hart arbeiten. Im Dorf nennt man die Großmutter nur „die Hexe“. Auch dort behandelt man die Kinder nicht besser. Schläge und Ungerechtigkeit sind an der Tagesordnung. Ihre Erlebnisse halten sie in einem Schreibheft fest: Eingetragen wird nur, was sich in einem Aussagesatz festhalten lässt. Das, was wahr ist.
Die Jungen beschließen, sich in immer neuen Übungen abzuhärten, um dieser Welt standzuhalten. Übungen, um den Schmerz auszuhalten, die Beleidigungen, den Hunger, die Kälte, die schönen Erinnerungen und die Sehnsucht nach der Zärtlichkeit der Mutter. Sie lernen zu betteln, zu stehlen, zu schlagen, zu lügen, die eigenen Skrupel zu überwinden, sogar zu töten – ganz wie es ihnen die Welt um sie herum vorlebt, deren verlogene Glaubenssätze in Krieg und Vernichtung untergehen. Die Jungen entwickeln eine eigene Moral des Überlebens, die sie auf ihre Weise wahr und falsch, gut und böse unterscheiden und danach handeln lässt. Einer letzten Prüfung wollen die Zwillinge entgehen: der Trennung.
 
 

Nach der Weltpremiere in Karlovy Vary fasste Screen International zusammen:

„The Notebook is the kind of film that no festival should miss and art houses will be delighted to show. Superb photography by Christian Berger (M. Haneke’s cameraman on The White Ribbon and Hidden) contrasts between the splendour of nature and the humans in it.“
Das Große Heft gewann beim Filmfest Karlovy Vary als Bester Film udn wurde mit dem Grand Prix – Crystal Globe und dem Europa Cinema Labels Award ausgezeichnet.
 

 
Mehr unter http://www.das-grosse-heft.de/

 
 
Bild

Zu Gast am 22.05. Melanie Lischker

MONTAGEFORUM

Mittwoch—22.05.2013—17:00 Uhr—Raum 1104

zu Gast Melanie Lischker

Die innere Tastatur des Editors –

mit dem Wahrnehmungsapparat arbeiten

innere

Die Filmschnittkunst soll unsichtbar sein, heisst das, dass auch ich sie nicht sehen kann?

In meiner Diplomarbeit „Die Tastaturbelegung des Editors“ habe ich mich mit der kunstheoretischen Betrachtung von Montage auseinandergesetzt, indem ich versuchte die Tätigkeit des Schnittmeisters als künstlerischen Teil eines Werkes zu betrachten. Mich interessierte vor allem, welches Werkezeug ein Editor nun benutzt um den Film zu schneiden, welche Fähigkeit er also genau besitzt.

Ich stelle mir vor, dass ich als Schnittmenschin nicht nur irgendwie Bilder und Töne aneinanderhänge, sondern dafür ein Werkzeug benutze, welches mich als Künstler auszeichnet, da ich es anwenden kann und seine Funktionen kenne. Als solches habe ich die „Innere Tastatur“ erfunden.

„Ich lerne zu sehen und das wahrzunehmen was andere sehen. Wenn ich ein inneres Werkzeug habe, dann ist es flexibel, so dass es immer wieder auf neues Material eingehen, es organisieren und von Projekt zu Projekt unterschiedliche Mittel finden kann, die dem Material, meiner Arbeitsweise und der Filmidee entsprechen. Es könnte eine Art innere Tastatur sein, die ich selbst belegen, auf der ich Dinge sammeln und verwerfen kann, ich drücke ständig Tasten, auch im Kopf.“

Beim Montieren schraube ich an Schaltern, drücke auf Tasten oder betätige einen Regler. Die Tastatur, mein inneres Werkzeug bleibt flexibel während des ganzen Prozesses.  Vielleicht ist sie rund, eckig oder ein Quadrat. Ich stelle mir vor, dass ich mir meine Tasten so belegen kann, wie ich es brauche, und sie so platzieren kann dass ich für die jeweiligen Abläufe die richtigen Tasten greifbar habe. Meine Tastatur hat zwei Ebenen, die eine Ebene ist für den Inputmodus und für das Sichten und Wahrnehmen angedacht, die andere für das montieren im Outputmodus. Während der Arbeit drehe ich sie manchmal blitzschnell um, schalte zwischen Input und Output hin und her. Man könnte sich auch eine Art Steuerungstaste denken, die eine zweite Ebene aktiviert.

Was muss die innere Tastatur können? Welche Grundfunktionen bringt sie mit? Welche Möglichkeiten habe ich die Tasten auf den jeweiligen Schnittprozess anzupassen?

Dazu mehr im Montageforum.

„Es geht nicht darum den künstlerischen Prozess zu mechanisieren oder zu kontrollieren, vielmehr liegt es mir daran die Montage in ein Gewand zu kleiden oder ihr eine Gestalt zu geben (…)“ (Auszug aus der Diplomarbeit)

 

 

Melni

Melanie Lischker

1983 Geburt

1984 Erste Worte

1989 Erste Kurzgeschichten

1993 Erste Filme

1993-2013 Kleben Sägen Nähen Klecksen, Bauschaum, Miniaturinstallation, Videoinstallation, Fotofilm

Ab 2006: Studium der Filmmontage

Ab 2012 Interesse für Montageforschung, Meisterschülerin SG Montage

 

Zu Gast am 08.05.Stephan Krumbiegel und Florian Miosge

MONTAGEFORUM

Mittwoch—08.05.2013—17:00 Uhr—Raum 1104

zu Gast Stephan Krumbiegel & Florian Miosge

Eine Reflexion über Sinn und Unsinn

einer kollaborativen Montagearbeit

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„Wenn du den Krieg beenden willst, musst du mit den Kämpfern reden!“

Eine exklusive Gruppe internationaler Berater hat sich dieser Idee verschrieben – es ist ihr Geschäft und ihre Mission.

Regisseurin Anne Thoma portraitiert in ihrem Film „Miles & War“ drei private Unterhändler und ihre Arbeit, die in Hotellobbys, auf Business Class Flügen und in geheimen Konferenzräumen stattfindet. Der Film folgt den Protagonisten bei ihrer Mission, den bewaffneten Konflikten in der Welt ein Ende zu setzen. Dabei lernen wir ihre Motivationen kennen, teilen ihre Hoffnungen und Enttäuschungen, die Einsamkeit und die kurzen und seltenen Momente des Triumphs. Ergänzend erhalten wir Einblick in den Alltag der Arbeit am Rande der Kriegsschauplätze, überraschende und faszinierende Momente zwischen Normalität und Abgrund: “Miles & War” bietet einen persönlichen und emotionalen Blick auf die private Friedensindustrie.

Dokumentarfilm 2013 * Idee & Regie: Anne Thoma * Kamera: Johann Feindt, Jakub Bejnarowicz, Pio Corradi, Jule Cramer * Montage: Stephan Krumbiegel & Florian Miosge * Ton: Gilles Abravanel, Oswald Schwander * Musik: Mathias Vetter * 78 min/52 min * Eine Produktion von: T&C Film AG & zero one film GmbH & Terz Film * In Koproduktion mit: Schweizer Fernsehen 
SRF / RTS / RSI WDR/SWR * In Zusammenarbeit mit: arte * Mit Unterstützung von: Bundesamt für Kultur (EDI), Schweiz, Film und Medien Stiftung NRW, Gerd Ruge Stipendium, George Foundation

Florian Miosge wurde 1978 in Wolfsburg geboren. 1999-2002 Fachausbildung Film- und EB-Schnitt beim NDR Hamburg, danach 2002/03 dort als Schnitt-Assistent tätig. 2003 bis 2009 Studium der Montage an der HFF „Konrad Wolf“ in Babelsberg. Abschluss mit dem Dokumentarfilm „Painful Peace“ von AnneThoma und dem Montagebuch MONTAGE FREIHEIT RAUSCHEN.

Zu seinen wichtigsten Arbeiten gehören:

Pingpong (2006, Regie: Matthias Luthardt)

Was am Ende zählt (2007, Regie: Julia von Heinz)

L.H.O. (2008, Regie: Jan Zabeil)

Was weiß der Tropfen davon? (2008, Regie: Jan Zabeil)

Painful Peace (2008, Regie: Anne Thoma)

12 Meter ohne Kopf (2009, Regie: Sven Taddicken, add. Editor: finale Montage)

Zarte Parasiten (2009, R:Christian Becker, Oliver Schwabe)

Der Fluss war einst ein Mensch (2011, Regie: Jan Zabeil)

Hanni & Nanni 2 (2012, Regie: Julia von Heinz,

kollaborative Arbeit mit Andreas Radtke)

Das Venedig Prinzip (2012, Regie: Andreas Pichler)

Sonnwende (2013, Buch/ Regie: Judith Angerbauer)

Stephan Krumbiegel, geboren 1964 in Stuttgart, begann seine berufliche Laufbahn 1991 als Co-Regisseur und Editor für einen Dokumentarfilm über Westafrika. Seit 1996 ist er als freier Editor tätig und schneidet Dokumentar- und Spielfilme. Seine Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet. Außerdem unterrichtet er an mehreren Filmhochschulen und arbeitet als Tutor für Dokumentarfilmprojekte. Seit 2007 bekleidet er eine Professur für künstlerische Filmmontage an der HFF.

Zu seinen wichtigsten Arbeiten gehören:

Berlin: Sinfonie einer Großstadt (2001, Regie: Thomas Schadt)

Unternehmen Paradies (2001, Regie: Volker Sattel)

Familienkreise (2003, Regie: Stefan Krohmer)

Weisse Raben (2005, Regie: Johann Feindt und Tamara Trampe)

Heimatklänge (2006, Regie: Stefan Schwietert)

Nacht vor Augen (2008, Regie: Brigitte Bertele)

Wiegenlieder (2009, Regie: Johann Feindt und Tamara Trampe)

Unter Kontrolle (2010, Regie: Volker Sattel)

Gerhard Richter Painting (2011, Regie: Corinna Belz)

Riskante Patienten (2012, Regie:Stefan Krohmer)

Anwesend sein wird noch Jamin Benazzouz, Student an der HFF Studiengang Montage. Er war bei Montagearbeit des Films als Schnittassistent tätig.

Tagung Montage – Experiment – Reflexion, HFF, 27.-30.06.2013

Tagung Montage – Experiment – Reflexion, HFF, 27.-30.06.2013

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Während die Künste ihre ergebnisoffenen Verfahren und bisweilen deutungsunbestimmten Artikulationen betonen, definieren sich die Naturwissenschaften, obwohl sie schon lange weitgehend spekulativ vorgehen, immer noch als auf induktiven Verfahren des Experiments beruhend. Der Begriff des Experimentellen scheint dabei eine Herkunft aus beiden Sphären anzudeuten, deren Unterscheidung unbedingt aufrechtzuerhalten sei. Ihre Differenz kann jedoch vor dem Hintergrund der gegenseitigen Grenzüberschreitung nicht mehr verteidigt werden. Es handelt sich dabei um ein durch Institutionen eingeführtes und von diesen verteidigtes Paradigma. Vor diesem Hintergrund tritt die Subjektivierung sowohl der KünstlerIn als auch der WissenschaftlerIn hervor, deren Haltung sich über eine Diskussion des Woher ihres Materials und dessen Anordnung thematisieren lässt. Die Diskussion dessen, was als experimentell im Kontext Film zu bezeichnen sei, scheint sich parallel einer neuen Beliebtheit zu erfreuen. Das Wesen des Experimentellen, das sich im Tun und in der Reflexion über Montage im Film und der zeitbasierten Kunst am Gegenstand forschend thematisiert, breitet sich dabei auf vollkommen unterschiedliche Erscheinungsformen aus. Die Experimentierfelder sind längst nicht mehr als klar abgrenzbare Bereiche zu verstehen, stattdessen durchdringen sie einander. Kann Montage, als Strukturierung vorhandenen Materials in zeitlichen wie räumlichen Dimensionen und in prozessualer Qualität begriffen, dazu nützen, ein Regelwerk abzuleiten? Sind Verfahren der Montage dazu geeignet, Vorstellungen der Differenz als von Institutionen hervorgebracht zu offenbaren? Sind die Grenzen zwischen fiktional und nonfiktional argumentierenden Bewegtbildarbeiten übertreten? Welche Erscheinungsformen in der Zeit, im Raum, im Hörbaren nimmt Montage an und auf welche Art können diese einer genauen Analyse unterzogen werden?

PROGRAMM
Mit WissenschaftlerInnen, PhilosophInnen und KünstlerInnen wird in Form von Panels, zu denen jeweils wenigstens zwei RednerInnen aufeinander Bezug nehmen, der Versuch unternommen, sich der Fragestellung anzunähern. Dabei wird der Versuch unternommen, Forschungsansätze miteinander in Austausch zu bringen und den Diskurs transdisziplinär anzustoßen.

An den Kongresstagen werden sich jeweils drei Panels assoziativ thematisch gegliedert Teilaspekten widmen. Gleichzeitig wird eine Ausstellung künstlerischen Arbeiten eine Plattform bieten, sich mit den Fragestellungen auseinanderzusetzen. Die Tagung soll dokumentiert werden, es wird eine Publikation entstehen. In Form einer Internetdokumentation, die den Charakter der Veranstaltung weitgehend beibehält, kann auch im Nachhinein auf die Teilnahmen zugegriffen werden.


http://www.hff-potsdam.de/de/forschung-transfer/tagungen-und-kongresse/montage-experiment-reflexion.html

 

Zu Gast am 10.04.13: Doreen Ignaszewski und Nari Kim

——Mittwoch, 10.04.2013———-

ab 17:00 Uhr—————–Raum 1101

Doreen Ignaszewski und Nari Kim

zur Montage von

„The Machine Which Makes Everything Disappear“

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„Georgia 2011. A film director announces a casting for 15-23 year old youth. This search brings her to different locations: villages and cities. Here are many people who answer the call: some are interested in becoming part of a film, others are ready to share their sentimental stories or seek the strength to carry out their major resolutions… Those who prove to be interesting enough are followed through various dramatic situations.
A film about how beautiful life can be and how difficult when you dream of being a hero.
The protagonists of this film live and dream this heroism, whether they run from reality or face it head-on. They are old and they are very young, just beginning their lives. But they are all united in the poetry of searching.“

Der Film hat bisher 25 Filmfestival-Einladungen und 3 Preisen. Die Regiesseurin Tinatin Gurchiani hat „Bester Regie“ bei Sundance Filmfestival gewonnen.

TRAILER

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Doreen Ignaszewski

Geboren 1977 in Königs Wusterhausen bei Berlin. Jobs bei Theater-, Film- und Fernsehproduktionen. Von 1997 bis 2001 absolviert sie eine Ausbildung zur Fotografin und arbeitete in diesem Beruf, bevor sie 2003 ihr Studium im Fach Schnitt an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg beginnt, welches sie im Frühjahr 2010 mit dem Dokumentarfilm „My Globe Is Broken in Rwanda“ (R: Katharina von Schroeder) abschließt.

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Nari Kim 

geboren im 1982, Südkorea

2001 – 2005 Studium Maschinenbau, in Seoul und Berlin

2005 – 2011 Studium Montage, HFF Potsdam

seit 2011      arbeitet als freiberufliche Filmemacherin

zu Gast am 17.04.13: Dr. phil. Christine Moritz präsentiert FELDPARTITUR

——Mittwoch, 17.04.2013———-

ab 17:00 Uhr—————–Raum 1104

Forschen in, mit und über den Film?

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Die Kommunikation innerhalb des bislang logoszentrierten Wissenschaftsbetriebes bewegt sich immer mehr vom Text zum (Bewegt-)Bild, weil audiovisuelle Informationen – anders als das zu dekodierende Wort – ad-hoc auf der Basis unwillkürlicher Wahrnehmungsprozesse rezipiert werden. Die rasante Durchdringung auch  der Wissenschaftswelt durch Neue Medien begrenzt sich dabei nicht auf Inhaltsvermittlung, sondern erfasst auf Basis verfügbarer sozialer Kommunikationsnetze systemisch alle Semiosen innerhalb derselben. Die Notwendigkeit der Reflektion von Film und Video betrifft daher auf der einen Seite die vielfältigen formal-strukturellen Erscheinungsweisen des Mediums sowie die sozio- und interkulturell sich repräsentierenden implizten Wissensbestände darin. Dringlicher aber erscheint auf der anderen Seite die Reflektion der Wahrnehmungs- und Verarbeitungsphänomene sowohl der Forschenden als auch RezipientInnen, sowie deren Wirkungen innerhalb des Kultur- und Wissensbestands einer Gesellschaft.

Es sollen im Vortrag auf der einen Seite in theoretischer Weise aktuellle Ansätze der Videoanalyse in der sozialwissenschaftlichen Forschung überblickend vorgestellt werden. Auf der anderen Seite erfolgen in praktischer Weise kurze, schlaglichtartige Einblicke in unterschiedliche Forschungswerkstätten mit der SaaS-Software „Feldpartitur“ aus unterschiedlichen Disziplinen der Sozial-, Geistes- und Medien/Filmwissenschaften. Anschließend bleibt noch Zeit für Ihre Fragen und eine hoffenltich rege Diskussion in einem brisanten Feld.

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Dr. phil. Christine Moritz (1968) ist Erfinderin der Feldpartitur und Geschäftsführerin der Feldpartitur GmbH. Seit vielen Jahren ist sie Lehrende an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in z.B. Deutschland, Österreich und der Schweiz. Sie ist Autorin mehrerer Fachbücher. Arbeitsschwerpunkte von Frau Moritz sind visuelle Forschungsmethoden, Interkultur, Kommunikation über das Medium Musik sowie Lehrmethoden in der Erwachsenen- und Hochschuldidaktik.

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Druck

Zu Gast am 16.01.13: Dr. Cornelia Lund

——Mittwoch, 16.01.2013———-

ab 17:00 Uhr—————–Raum 1104

Loops und Layer – Montageformen der Visual Music

Mapping VJing Festival 2006

Das, was historisch unter den Begriff „Visual Music“ gefasst oder mit ihm verbunden worden ist, zeichnet sich durch eine große Vielschichtigkeit aus. Diese lässt sich bereits an den historischen Ausformungen ablesen. Sie reichen von Live-Aufführungen mit dem Farbklavier über Expanded-Cinema-Performances bis hin zu Animationsfilmen. Diese Vielschichtigkeit hat sich noch vergrößert durch die Erweiterung der medialen Möglichkeiten, durch die wachsende Breite an digitalen Formaten und Vorgehensweisen wie etwa Real-Time-Bildbearbeitung. Visual Music kann nichtsdestoweniger dienlich sein als Bezeichnung für audiovisuelle Produktionen, welche die Grundidee einer gleichberechtigten oder gleichgewichteten Zusammenarbeit visueller und akustischer Elemente verfolgen, mit dem Ziel, so einen ästhetischen Mehrwert zu schaffen. Dabei ist Visual Music als Gattung ist recht offen, etwa hin zur Videokunst, zum Musikvideo, zum Tanzfilm, zur Animation oder zu Games.

Nimmt Visual Music die Form von filmischem Bewegtbild an, so kommen zunächst für den experimentellen Film typische Montagetechniken wie Bildüberlagerungen oder Loops zur Anwendung. Der Vortrag möchte zeigen, wie diese Techniken im Kontext von VJing und digitaler Real-Time-Bildbearbeitung und Real-Time-Postproduktion eine neue Qualität und einen Popularisierungsschub bekommen. Dabei soll die Argumentation anhand zahlreicher historischer Beispiele bis hin zu Beispielen von Produktionen aus der jüngeren Zeit etwa von Philipp Geist, Mikomikona oder Transforma verfolgt werden.

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Dr. Cornelia Lund ist Kunst- und Medienwissenschaftlerin und Kuratorin. Seit 2004 leitet sie zusammen mit Holger Lund die Medienkunstplattform fluctuating images e.V., seit 2009 Mitglied bei General Public (Berlin). Im WS 2011/2012 war sie Vertretungsprofessorin für „Kunst.Ästhetik.Medien“ an der FH Düsseldorf, derzeit ist sie Mitarbeiterin im DFG Projekt zur „Geschichte des dokumentarischen Films in Deutschland 1945–2005“ an der Universität Hamburg und Dozentin im Master Intermedia an der FH Vorarlberg. Kuratorin zahlreicher Screenings und Ausstellungen (z.B. Internationales Trickfilmfestival Stuttgart, Cimatics Brüssel, Mapping Festival Genf, Akademie der Künste Berlin, Index Festival, New York). Publikationen u.a. zu audiovisuellen Kunstformen, zum experimentellen Film, sowie zum Verhältnis von Film und Tanz. Sie ist Ko-Herausgeberin von „Audio.Visual – On Visual Music and Related Media“ (2009).

www.fluctuating-images.de


Zu Gast am 09.01.13: Carolina Hellsgård

——Mittwoch, 9.01.2013———-

ab 17:00 Uhr—————–Raum 1104

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Carolina Hellsgård arbeitet als Autorin, Regisseurin und Cutterin in Stockholm und Berlin. Sie studierte an der Universität der Künste in Berlin und erhielt nach ihrem Abschluss in 2007 eine Postgraduiertenförderung des DAADs für Los Angeles. Zwischen 2008 und 2011 entwickelte sie eine Kurzfilmtrilogie über Menschen am Rande der Gesellschaft. „Heroes“, der nach „Karaoke“ und “Hunger” dieser Serie abschließt, hatte 2012 auf den Internationalen Filmfestspielen Berlin Premiere.

Kurzfilme von ihr waren bereits in zahlreichen Filmfestivals und Galerien zu sehen.
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LÄUFER
Kurzfilm (Deutschland, HD, 14’, 2012)Amal, ein 13-jähriger Flüchtling aus dem Libanon, ist der Drogenläufer eines älteren Dealers in der Hannover U-Bahn. Er lebt ein isoliertes Leben in einem Asylheim außerhalb der Stadt. Eines Tages trifft er ein junges Mädchen, die seine Rettung sein könnte.

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HEROES
Kurzfilm (Schweden, HD CAM,14’, 2011)

Linnea hat Sehnsucht. Wonach, das weiß sie nicht genau.
Sie geht oft in den Reitstall am Rande der Großstadt, wo sie ihr Pferd liebevoll pflegt und ausreitet. Mit Jungs hat sie weniger Erfahrung. Eriks Annäherung weist sie unbeholfen zurück. Da ist ihre Freundin Jenny schon weiter, auch wenn sie den Falschen küsst.

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HUNGER
Kurzfilm (Deutschland, 35mm, 17’40, 2009)

Die vernachlässigten Geschwister Roland und Paul beobachten die Abschiebung der illegalen Nachbarsfamilie. Nachdem die Polizei die Familie abgeführt hat, fassen die beiden Brüder Mut und betreten die fremde Wohnung. Dort entdecken Roland und Paul eine neue Welt: In der Küche steht Essen auf dem Tisch, sie finden einen CD-Player, Kleidung und Schminkzeug. Für einen Moment haben sie die Chance, tun zu dürfen, was sie wollen – doch als der Vater
sie entdeckt, werden sie in die Wirklichkeit zurückgeholt.

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KARAOKE
Kurzfilm (Deutschland, 35mm, 15’40, 2008)

Liselotte ist eine in die Jahre gekommene Schauspielerin. Sie hat lange Zeit nicht mehr auf der Bühne gestanden und versucht wieder als Darstellerin ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Sie spricht für verschiedene Werbecastings und drittklassige Theaterrollen vor – ohne Erfolg. Als letzte Hoffnung bleibt Liselotte ihre alte Freundin und Kollegin Vera, zu der sie jedoch seit Jahren keinen Kontakt mehr hatte.