„Die vergessene Armee“ (BRD 2017,88 Minuten )
Regie//Signe Astrup, // Montage//Ruth Schönegge
Mit der DDR verschwand auch die Nationale Volksarmee. Der Dokumentarfilm „Die vergessene Armee“ zeigt, wie sich die Veteranen mit der Bundesrepublik, dem einstigen Klassenfeind, arrangiert haben. Eine differenzierte Studie über die Langlebigkeit von Ideologie und Verlusterfahrungen.
Was wurde aus den 180.000 NVA-Soldaten?
Das fragte sich auch die dänische Filmemacherin Signe Astrup. In ihrer Doku untersucht sie, wie die Soldaten heute leben, die bis zur Vereinigung beider deutscher Staaten in der selbsternannten „Armee des Friedens“ dienten. Es geht um einen beträchtlichen Personenkreis: Die Stärke der NVA lag zuletzt bei rund 180.000 Mann. In die Bundeswehr übernommen wurden nur rund 11.000. Doch was wurde aus dem Rest? Wie sehen diese Männer ihre Armee und die DDR heute? Welche Prägungen aus dieser Zeit wirken fort? Wie haben sie sich in dem anderen politischen System eingerichtet? Signe Astrup traf die Veteranen unter anderem auch an jenen Orten, wo sie meist unter sich sind. Sei es bei Wehrsportübungen im Wald, beim probeweise Exerzieren oder auch beim Festakt zum 60. Geburtstag der NVA in einer Mehrzweckhalle weit draußen in Mecklenburg.
Manch einer Szene wohnt eine unfreiwillige Komik inne, doch werden diese mitunter zutiefst frustrierten Menschen keinesfalls als lächerliche Fossilien ausgestellt. Ebenso wenig entschuldigt der Film die Taten und Einstellungen der Protagonisten. Wohl aber wirbt er dafür, es sich beim Blick auf eine Gruppe, die viel zu groß ist, um ignoriert zu werden, nicht zu einfach zu machen.
About Ruth Schönegge
1997-2000 | Studium der Psychologie an der FU Berlin |
2000 | Praktikum Webdesign bei city.scope |
2000-2002 | Studium Mediendesign bei L4 |
2002 | Diplom Mediendesign |
freiberufliche Editorin/Mediendesignerin | |
Dozententätigkeit: L4 – Institut für digitale Kommunikation UdK Berlin |
|
2005-2010 | Studium der Montage an der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf, Babelsberg |
März 2011 | Abschluss Diplomschnittmeisterin |
2011-2013 | Lehrkraft im Studiengang Montage an der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf, Babelsberg |
seither | freie Filmeditorin
Dozentin für Filmmontage: |